NetApp OpLogs deaktivieren

Frage(n):

  • Wir haben auf unserer Netapp Geschwindikeitsprobleme mit Microsoft Access, alles andere läuft super, aber die Datenbanken sind plötzlich langsamer als am alten Storage.
  • Wir haben Probleme mit Outlook .PST Dateien. Plötzlich kommt im Oulook die Fehlermeldung dass diese kapput sind und nicht mehr aus diesen Dateien gelesen werden kann.

Antwort

In beiden Fällen könnte die Standardeinstellung „cifs.oplocks“ verantwortlich sein, die auf der NetApp im Standard auf „on“ steht. (Oportunistic File Locks)

Um diese Probleme zu lösen, sind die OpLogs also auf „OFF“ zu setzten.

Laut NetApp handelt es sich dabei um eine Funktion die für den ReadCache und somit für die Geschwindigkeit des Zugriffs auf das Dateisystem maßgeblich ist und somit nur in Sonderfällen deaktiviert werden soll, laut Aussage eines NetApp-Mitarbeiters ist es jedoch völlig unbedenklich diese Funktion zu deaktivieren – wir haben dies bei einer NetApp mit 150 Usern getestet und bisher überhaupt keinen Unterschied bzw. keinen Nachteil festgestellt.

In der NetApp-Dokumentation wird weiters hingewiesen, dass die OpLogs für die ganze Maschine aktiviert, aber für verschiedene QTrees deaktiviert werden können – laut der Aussage des uns bekannten NetApp-Technikers funktioniert das aber in der Realität nicht – es mache nur Sinn, die Oplogs für die gesamte Maschine auszuschalten.
Diesen Punkt können wir hier nicht weiter kommentieren, bei unseren Tests haben wir dem NetApp-Mitarbeiter vertraut und die OpLogs für die ganze Maschine abgedreht.
Wenn Sie dieses Problem ebenfalls haben, können Sie ja die betroffenen Daten trotzdem auf ein eigenes Volume mit QTree legen und es dort testen.

Sucht man im Netz nach dem Befehl für das aktivierung und deaktivieren der OpLogs, so findet man viele Seiten auf denen der Befehl wie folgt dargestellt wird:

cifs.oplocks.enable on
cifs.oplocks.enable off

Dieser Befehl wird jedoch quittiert mit:

cifs.oplocks.enable not found.  Type '?' for a list of commands

der richtige Befehl lautet jedoch:

options cifs.oplocks.enable on
options cifs.oplocks.enable off

bzw. um den Status generell abzufragen

options cifs.show

Danach müssen übrigen die Cifs-Verbinungen durchgestartet werden. Wie in unserem Beispiel empfiehlt es sich, diese Operation in der Nacht durchzuführen, weil dabei alle Shares kurzzeitig offline gehen:

cifs terminate Total number of connected CIFS users: 44      Total number of open CIFS files: 94 Warning: Terminating CIFS service while files are open may cause data loss!! Enter the number of minutes to wait before disconnecting [5]: 0  CIFS local server is shutting down... waiting 119 seconds more Sun Sep 15 23:48:17 CEST [NAXXXXX:cifs.terminationNotice:warning]: CIFS: shutting down: CIFS terminating with 94 open files from 43 CIFS users.  CIFS local server has shut down... NAXXXXX> cifs restart CIFS local server is running. Can't set cifs branchcache server secret. NAXXXXX> cifs restart CIFS is already running. 

Bezüglich der kaputten .PSD-Files sei noch gesagt, dass Microsoft generell schon immer gesagt hat, dass .PST-Files auf Netzwerkshares nichts verloren haben (siehe dazu auch diesen Beitrag in einem NetApp-Forum) – in der Realität machen es sie User aber immer wieder und mir ist in den letzten 10 Jahren noch kein anderer Fall persönlich bekannt in dem zuvor ein .PST-File auf einem Netzwerkshare plötzlich kaputt geworden wäre, bis zur Einführung der NetApp bei unserem Kunden wo dass dann bis zu beschriebenen Behebung plötzlich sehr massiv der Fall war!

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